Das Ausstellungsprojekt PIRATING PRESENCE stellt im Kunstpavillon München sieben künstlerische Positionen zu komplexen Fragen der Bildaneignung und- transformation vor. Die Präsentation im Kunstpavillon München mit dem Titel re:coding ist der letzte Teil einer Ausstellungsreihe, die von Margret Eicher, Adi Hösle, Isabel Kerkermeier, Stefan Römer, Heidi Sill, Susanne Wehr und Toni Wirthmüller entwickelt und aus variierenden Perspektiven in sechs verschiedenen Kunstvereinen und Museen seit Anfang 2018 realisiert wurde. In Zeiten der digitalen Veränderung und des beschleunigten Nach- und Nebeneinanders von Bildern reagieren die Künstler*innen auf den täglich wachsenden physischen wie virtuellen Bildfundus, den sie sich aneignen und für die eigene künstlerische Praxis nutzen. In der rasanten Ära der digitalen Reproduktion reflektieren die Arbeiten auf ihre je eigene Weise den Medienbegriff, indem sie die Inhalte neu kodieren und in der Form von Installationen, Collagen, Tapisserien, Assemblagen, Digitaldrucken, Fotoprints oder Videos in Szene setzen.

Adi Hoesle legt in seinen digitalen abstrakten Werken die immanente ästhetische Wirklichkeit fremder Kunstwerke frei. Er zeigt eine über Computerprogramme ermittelbare Rückführung von Kunstwerken aller Genres auf ihren ästhetischen Kerngehalt, auf eine Art Quellcode. Diese Substrate entfalten ihrerseits eine beeindruckende farbig abstrakte Schönheit, teils graphisch, teils malerisch wirkend, aber immer Erzeugnis digitaler Umrechnungen. Der diesem Prozess zugrunde liegende binäre Code erzeugt eine mathematisch begründete objektive Bildwirklichkeit, die als Metaphysis des Ursprungsbildes bezeichnet werden kann. Die binäre Konzeption ist dabei von Bedeutung: Die entstehenden ästhetischen Muster definieren sich nicht als Ornament, sondern als Frage nach dem Wesen der ästhetischen Realität. Die umgesetzten Codes weisen als Ergebnis eine ästhetische und technische Eigenrealität auf (Tapeten, Digital Prints, Leuchtkästen). Hoesle befreit sich darin vom Ausdruckszwang (retrograd) und kann sich so der nicht von ihm produzierten Oberfläche (Tapete) hingeben. Im Kunstpavillon München zeigt Adi Hoesle Leuchtkästen mit aus der Serie der Fotogenetic Codes das Ergebnis einer digitalen Umwandlung abstrakter Werke von Gerhard Richter in seinen Binär Code. Die Vorgehensweise ist eine Art >hacking< des Oeuvre Richters. Appropriation und Täuschung zugleich.

 

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Das Ausstellungsprojekt PIRATING PRESENCE stellt im Kunstpavillon München sieben künstlerische Positionen zu komplexen Fragen der Bildaneignung und- transformation vor. Die Präsentation im Kunstpavillon München mit dem Titel re:coding ist der letzte Teil einer Ausstellungsreihe, die von Margret Eicher, Adi Hösle, Isabel Kerkermeier, Stefan Römer, Heidi Sill, Susanne Wehr und Toni Wirthmüller entwickelt und aus variierenden Perspektiven in sechs verschiedenen Kunstvereinen und Museen seit Anfang 2018 realisiert wurde. In Zeiten der digitalen Veränderung und des beschleunigten Nach- und Nebeneinanders von Bildern reagieren die Künstler*innen auf den täglich wachsenden physischen wie virtuellen Bildfundus, den sie sich aneignen und für die eigene künstlerische Praxis nutzen. In der rasanten Ära der digitalen Reproduktion reflektieren die Arbeiten auf ihre je eigene Weise den Medienbegriff, indem sie die Inhalte neu kodieren und in der Form von Installationen, Collagen, Tapisserien, Assemblagen, Digitaldrucken, Fotoprints oder Videos in Szene setzen.

Adi Hoesle legt in seinen digitalen abstrakten Werken die immanente ästhetische Wirklichkeit fremder Kunstwerke frei. Er zeigt eine über Computerprogramme ermittelbare Rückführung von Kunstwerken aller Genres auf ihren ästhetischen Kerngehalt, auf eine Art Quellcode. Diese Substrate entfalten ihrerseits eine beeindruckende farbig abstrakte Schönheit, teils graphisch, teils malerisch wirkend, aber immer Erzeugnis digitaler Umrechnungen. Der diesem Prozess zugrunde liegende binäre Code erzeugt eine mathematisch begründete objektive Bildwirklichkeit, die als Metaphysis des Ursprungsbildes bezeichnet werden kann. Die binäre Konzeption ist dabei von Bedeutung: Die entstehenden ästhetischen Muster definieren sich nicht als Ornament, sondern als Frage nach dem Wesen der ästhetischen Realität. Die umgesetzten Codes weisen als Ergebnis eine ästhetische und technische Eigenrealität auf (Tapeten, Digital Prints, Leuchtkästen). Hoesle befreit sich darin vom Ausdruckszwang (retrograd) und kann sich so der nicht von ihm produzierten Oberfläche (Tapete) hingeben. Im Kunstpavillon München zeigt Adi Hoesle Leuchtkästen mit aus der Serie der Fotogenetic Codes das Ergebnis einer digitalen Umwandlung abstrakter Werke von Gerhard Richter in seinen Binär Code. Die Vorgehensweise ist eine Art >hacking< des Oeuvre Richters. Appropriation und Täuschung zugleich.

 

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