Das hier vorliegende Büchlein mit dem Titel „Pralinen“ ist das Ergebnis und die Essenz aus einer ganz spontanen
Idee,als ich mich und wir uns alle während des ersten und zweiten Corona-Lockdowns in einen Kokon oder in eine
Art eremitisches Dasein zurückgezogen hatten.
Täglich erhielten die in einem Broadcast versammelten Freund*innen, Bekannte,Kunstinteressierte, Sammler*innen
und Kurator*innen, Museumsleiter*innen und Künstlerkolleg*innen meist am frühen Abend unter dem Hashtag
#home exhibition I + IIkommentarlos eine Abbildung meiner künstlerischen Arbeiten. Dies konnte das Foto eines
Prints oder eines Gemäldes, ein Schnappschuss einer Skulptur, Ansichten von Ausstellungen, aber auch Entwürfe
oder kurze Videoclips sein. Meine tägliche Auswahl war sehr spontan und aus der Laune heraus entstanden. Ich
hatte hierbei keine kunstspezifischen Kriterien angewendet.
Auch die Abfolge der Bilder hatte keine explizite Bedeutung und war als loseAneinanderreihung von meinen
Arbeiten zu sehen. Die Bilder dienten alleine dazu, der plötzlich verunsicherten sozialen Lebenssituation und
einer veränderten Wahrnehmung der Realität eine ästhetische Umstülpung und poetische Sinnlichkeit entgegen
zu stellen.
Nicht selten führten diese kleinen „Pralinen“ zu einer freundschaftlichen und angeregten Kommunikation über
Kunst oder Alltagsdinge, Corona und politische Fragen, oder auchnur zu einem lächelnden und ermutigenden Emoji.